Insel für einen virtuellen Luhmann-Lesekreis

Mittwoch, 3. Februar 2010

Vorwort Gesellschaft der Gesellschaft

Wir überspringen die Publikation Teil 1 'Soziale Systeme' mit der Reihe 'Soziologische Aufklärung' und Teil 3. Die ... der Gesellschaft, als Darstellung der einzelnen Funktionssysteme und lesen Teil 2: Die Gesellschaft der Gesellschaft.

Schön zu lesen, dass ihm die Sekretärin abhanden kam und er einfachso die Uni gewechselt hatte, weil er auf die Schreibkraft nicht verzichten wollte. Heute wäre das wohl kaum möglich.
Ich weiß aus zuverlässiger Quelle, dass Luhmann in Lecce, Italien einen Pool gebaut hatte und einem weiteren Soziologen dieser Provenienz dort das Schwimmen beibrachte. Elena Esposito war es nicht. ;-)
Im Nachlass findet sich übrigens auch die angesprochene Frühfassung der Gesellschaft der Gesellschaft 'Teoria della societa' aus Lecce in deutsch und die politische Soziologie als grau-kopie. (wir hatten im letzten Post darüber gesprochen...) .. beide kommen dieses Jahr noch leicht aufbereitet zu Suhrkamp.

Auf Seite 13 schreibt Luhmann "Die These einer Selbstproduktion durch Kommunikation postuliert klare Grenzen zwischen System um Umwelt." Ich finde dies ist ein sehr starker Satz. Könnte noch jemand sagen, was die andere Seite der Kommunikation sein kann?

6 Kommentare:

Daniel Kofahl hat gesagt…

Des Priveleg des ersten Schreibers ist es freilich, sich die Perlen des Kapitels (Uni-Wechsel, Sekretärin..) herauszupicken. Nun gut, die Anekdote mit dem Pool und die Assoziation der gutaussehenden Scharfdenkerin aus Italien in diesem Kontext vermehren den Wert...

Die andere Seite der Kommunikation? Alles was nicht Kommunikation ist, würde ich nun behaupten: Bewusstseinssysteme, Hunde, schwarze Löcher, Körper, Bleistifte... obwohl man die im Grunde auch nur Bezeichnendes für die Gesellschaft/Kommunikation sind, die sie bezeichnen. Trotzdem. Wollte man es ganz abstrakt machen, vielleicht: Kommunikation]Widerstände gegen Kommunikation.

? Ich bin für Belehrungen offen...

Sven hat gesagt…

Mir ist leider erst spät aufgefallen, dass meine Überschrift ein wenig protzig erscheint... sorry.

Wenn man das System als selbstreferentiell beschreibt und Kommunikation selbst die Grenze zieht, ist genau genommen nicht zu sagen was hinter dieser Grenze funktioniert. Wir können sicher sagen, es sei Nicht-Kommunikation oder Denken (denken...), Schwarze und rosa Löcher... - aber entlang welcher Operation sage ich das? Doch nur in der Gesellschaft als der Operation die das System konstruiert.

Daniel Kofahl hat gesagt…

"Mir ist leider erst spät aufgefallen, dass meine Überschrift ein wenig protzig erscheint... sorry." Ich schwindel nicht, wenn ich sage, dass mir das keineswegs so vorkommt! Ich würde auch sagen, wir sollten uns um sowas keine Gedanken machen, (sonst werd ich noch paranoid). Irgendwo schreibt Luhmann auch "An jedes System ergeht der Auftrag sich selbst zu überschätzen" oder so ähnlich... die Widerstände der Realität werden es schon stutzen. Uns geht es doch um die an Wissenschaft orientierte Plauderei - solange es nicht zu Gewalt kommt, ist mir alles recht ;)

"aber entlang welcher Operation sage ich das? Doch nur in der Gesellschaft als der Operation die das System konstruiert."

Dem stimme ich zu - wenn es heißt, unsere ökologischen Grundlagen (also die Umweltbedingungen, von denen wir ausgehen, dass die Gesellschaft von ihr abhängt) können nur innerhalb der Gesellschaft konstruiert werden. Wir müssen aber zur Kenntnis nehmen, dass eine Menge solcher Grundlagen in der Gesellschaft konstruiert sind. Und, moment!, wir dürfen nicht vergessen, dass das System immer die Differenz von System und Umwelt ist! Das heißt, indem wir bestimmen was dazugehört, bestimmen wir auch, was nicht dazugehört...

Sven hat gesagt…

ja. Aber können wir uns entscheiden nicht zu kommunizieren? und was macht das mit der Gesellschaft?

Daniel Kofahl hat gesagt…

Wenn ich jetzt hier nichts mehr schreibe - also schweige - (wie lange) gilt/wirkt das als Antwort?

wenn ich keine Zahlungen mehr getätigt werden, kann das Wirtschaftssystem mit einer so hohen Sparquote leben? (recht aktuelle Frage...)

Sven hat gesagt…

http://www.zeit.de/1997/25/Abschied_von_Alteuropa

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Beobachtungen n'ter Ordnung